Günther Brauner, ausgebildeter Sozial- und Heilpädagoge, kam 1977 zum Katholischen Sozialdienst e.V. (heute Sozialdienst katholischer Frauen e.V.), als sich das Kinder- und Jugendheim im Umbruch befand. Die beiden Erziehungsheime St. Josef und Marienhof standen noch unter jeweils getrennten Leitungen. Sein Verdienst bestand in der konzeptionellen und personelle Zusammenführung der Häuser St. Josef und Marienhof und der Weiterentwicklung und Umsetzung eines pädagogischen Gesamtkonzeptes für die Erziehungshilfe im SkF. In seine Dienstzeit fiel auch der Auf- und Ausbau der teilstationären, beruflichen und ambulanten erzieherischen Hilfen (heilpädagogische Tagesgruppen, Lehrlingsgruppe für lernbehinderte junge Frauen, Betreutes Jugendwohnen, Mädchenwohngruppe, Erziehungshilfestellen). Mehrere größere Sanierungen und der Bau des Freizeithauses („Villa Kunterbunt“) wurden von ihm geplant. Herr Brauner war stets ein sehr hilfsbereiter Mensch. Kraft seiner natürlichen Autorität und seiner humorvollen Art genoss er bei Eltern, Lehrern, dem Jugendamt, Behördenvertretern, Mitarbeitenden wie auch den jungen Menschen gleichermaßen Vertrauen und Respekt. Er konnte aber sehr streitbar sein, insbesondere wenn es um die Bedürfnisse seiner Schützlinge und Mitarbeitenden ging. Als die Kinder- und Jugendhilfe aufgrund langjähriger Pflegesatzdeckelung finanziell in die Krise rutschte, ergriff er die Initiative und gründete mit anderen Mitstreiter*innen den Förderverein „Zukunft für Kinder“, wo er noch viele Jahre mitwirkte.